LoRaWAN für ein intelligentes Lübeck

Flächendeckendes Funknetz hilft bei der Digitalisierung der Hansestadt

Viele Beispiele für intelligente Technologien kennen wir aus unseren Haushalten. Unser Wohnzimmer wird von einem Roboter gesaugt. Die Jalousien fahren bei Sonnenschein selbstständig herunter. Die Heizung steuern wir einfach unterwegs per App.

Doch nicht nur Zuhause ist diese Art der Digitalisierung auf dem Vormarsch. Die TraveKom hat die Infrastruktur für die Funktechnik LoRaWAN in der gesamten Stadt aufgebaut. „Damit ist Lübeck Trendsetter – auch deutschlandweit gibt es erst wenig Städte, die flächendeckend mit der neuen Technologie ausgestattet sind“, weiß Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck GmbH.

Prominentes Beispiel für die Nutzung ist das Holstentor: Denn der Erhalt der Exponate im Holstentor-Museum hängt am Raumklima. Spezielle Sensoren liefern alle 15 Minuten Messwerte, durch LoRaWAN werden diese automatisch übermittelt. „Wir freuen uns, mit unseren Sensoren dazu beizutragen, unser kulturelles Erbe zu erhalten“, sagt Martin Lempfert, Leiter Digital Services bei der TraveKom.

Was ist LoRaWAN?

LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network. Dies ist ein international normiertes neues Funknetz. In Lübeck sind aktuell fast 40 Sammelpunkte – sogenannten Gateways – im Einsatz. Sie verschicken die gesammelten Daten per Netzwerk oder LTE an unsere LoRaWAN–Server. In Abständen – je nach Bebauungsdichte von 2 bis 5 Kilometer – können so flächendeckend in Städten und Kommunen Funknetze zur Übertragung einer Vielzahl von Daten aufgebaut werden. Ganz wichtig dabei: Es werden weder Videos aufgezeichnet noch personalisierte Daten verwendet oder Kennzeichen ermittelt.

Wofür wird LoRaWAN noch genutzt?

Verkehr
Monitoring der Verkehre und Erfassen freier Parkflächen für einen effizienteren Verkehrsfluss.

Bewässerung
Feuchtigkeitsüberwachung von Pflanzenbeständen durch Sensoren im Boden.

Umweltdaten
Messung von CO2-Belastungen oder Lärmentwicklungen zum Beispiel in Kindertagesstätten. Smarte Sensorik mit Interaktion auch zur Wissensvermittlung.

Submetering
Ermittlung von Messwerten nicht nur von Hauptzählern für Wärme und Wasser, sondern auch von Einzelzählern in Wohnungen, Heizkostenverteilern oder Rauchwarnmeldern.

Belastungs­messung
Erhöhung der Versorgungssicherheit durch aktives Monitoring der Ortsnetzstationen.