Unsere Zukunft liegt in Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Geschäftsführer Dr. Jens Meier im Interview

Herr Dr. Meier, was bedeutet der Begriff „Nachhaltigkeit“ für Sie?

Nun, für mich bedeutet es insbesondere Verantwortung – Nachhaltigkeit ist aber ein wandelbarer Begriff. Mal wird er eng mit Umweltschutz verbunden, mal geht es darum, Ressourcen zu schonen und noch ein andermal liegt der Fokus darauf, so zu wirtschaften, dass das Geld reicht. Was all diese Sichtweisen verbindet, ist die Verantwortung, die Dinge so tun, dass möglichst viele möglichst lange davon profitieren.

Warum können die Stadtwerke das besonders gut?

Unsere Leistung ist für Menschen und sie kennt keine Öffnungszeiten. Das Licht geht immer an, das Wasser kommt immer aus dem Hahn – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Und wenn es mal nicht läuft, rücken wir aus, um den Schaden zu beheben. Das ist unser Anspruch und unser Selbstverständnis.

Dabei haben wir immer die kommende Generation im Blick. Wir verlegen Infrastruktur, wie Gasrohre und Stromleitungen oder Glasfaser, deren technische Lebensdauer – und damit ihre Leistung für die Menschen – viele Jahrzehnte beträgt.  Wir schaffen Lebensgrundlagen, das ist unsere Kernkompetenz auch in Zukunft.

Nachhaltigkeit hat aber noch andere Dimensionen.

So ist es. Und genau das zeichnet uns aus. Wir denken und handeln langfristig und teils generationenübergreifend. Wir zahlen gute Gehälter, sind als Arbeitgeber tarifvertraglich gebunden, in unseren Verträgen mit Dienstleistern achten wir auf soziale Standards. All das sichert Zukunft und macht zukunftsfähig – und zwar nicht allein technisch, sondern auch sozial und wirtschaftlich.

Heutzutage gehört untrennbar dazu, einen maßgeblichen Beitrag zur CO2-Neutralität zu leisten. Wir verbinden dies in unserem Verständnis als Nachhaltigkeitsmanager. Durch die Verknüpfung von Erzeugung, Produkten und Dienstleistungen mit Mobilität und Digitalisierung sind wir die zentrale Drehscheibe, wenn es um Klimaschutz für unser Gemeinwesen geht.

Bei den Stadtwerken geht es also nicht um Gewinne?

Doch, natürlich. Wir erwirtschaften Erträge – und investieren diese in die Zukunft für die Menschen und für die Entwicklung unseres Gemeinwesens: in eine höhere Versorgungsicherheit, in eine umweltfreundlichere Erzeugung, in eine bessere Mobilität und in eine breite, die Gesellschaft umfassende Digitalisierung.

Zukunft ist ein gutes Stichwort. Stadtwerke gelten ja nicht unbedingt als innovativ und zukunftsorientiert. Wie denken Sie darüber?

Nun, den Eindruck kann ich in Teilen nachvollziehen – in Teilen aber überhaupt nicht. Stadtwerke sind und waren immer zeitgemäß und zukunftsorientiert. Mitte des 19. Jahrhunderts haben sie den steigenden Strom- und Gasbedarf gedeckt und damals bereits Infrastrukturen geschaffen, auf denen heute noch unser Leben aufbaut. Im 20. Jahrhundert haben sie ganz maßgeblich dazu beigetragen, die Trinkwasserhygiene entlang der jeweils höchsten Standards zu verbessern und direkt in die Haushalte zu liefern.

Wir haben schon in den 1990ern erste Windkraftanlagen errichtet und die Kraft-Wärme-Kopplung als Teil einer klimaschonenden Wärmeversorgung etabliert. Kurzum: Wir schonen Ressourcen, denken langfristig, investieren. Unsere Wertschöpfung erfolgt direkt vor Ort. Das bewerte ich gerade als innovativ und zukunftsorientiert.

Das klingt zeitgemäß – aber wo ist die Zukunft?

Für mich liegt die ganz klar im Thema Digitalisierung. Und deshalb liegt ein Fokus unserer weiteren Unternehmensentwicklung auch maßgeblich darin, diese für die Hansestadt und den uns umgebenden Wirtschaftsraum umzusetzen.

Heute geht es für uns also maßgeblich um die Erweiterung unserer Rolle um die digitale Daseinsvorsorge, für die wir stehen. Unsere Kundinnen und Kunden erwarten nicht mehr nur Strom, Wasser und ein gutes Mobilitätsangebot. Sie möchten dies so einfach erhalten wie nie zuvor: mit nur einem Klick – digital, auf der Grundlage sicherer und zukunftsfähiger Infrastruktur mit Angeboten und Produkten, die Lebensbereiche vernetzen. Dafür stehen wir.